Zusammenfassung

Conmebol

Abb. 1: ConmebolZentrale in Luque. Das Conmebol ist das südamerikanische Pendant zur europäischnordasiatischen UEFA. Standpunkt der Aufnahme: 25°15′28,66″S und 57°30′49,32″W (25,25796°S 57,5137°W) mit Blick in Richtung 204°. Anklicken zum Vergrößern

Zusammenfassend also läßt sich sagen, daß in diesem Land jeder sein eigener Herr ist. In Paraguay kann man aber auch niemanden für irgendetwas verantwortlichmachen. Erteilt man einen Auftrag, z.B. ein Wasserversorgungssystem auf das Grundstück zu bauen, wird zunächst Vorkasse in voller Höhe genommen. Die Ausführung wird gar nicht erst begonnen oder ins Unendliche verzögert, neues Geld wegen angeblich gestiegener Materialkosten eingefordert und die Qualität der Arbeit (sofern erbracht) bleibt stets weit hinter den gestellten Ansprüchen zurück.

Auf eine nachträgliche Reparatur (wovon auch immer) wartet man bis zum St.Nimmerleinstag. Garantie und Gewährleistung sind Fremdwörter. Zieht keine der bisherigen Ausreden mehr, die Arbeit schleifenzulassen, ist der Arbeiter selbst oder seine Großmutter krankgeworden, der entfernte Onkel gestorben, es fängt gleich zu regnen an oder es wird ein beliebiger anderer Grund vorgebracht. Dies geht so lang, bis der Einwanderer kapiert hat, daß hier die Uhren anders laufen. Schließlich muß er selbst Hand anlegen, um den Pfusch zu beseitigen, für den er auch noch teuer bezahlt hat.

Hat man sich sogar nicht einmal soweit vorbereitet, daß die Arbeiter nach einem Plan werkeln können, ist das Chaos perfekt! Damit meine ich, explizit jede einzelne Muffe, jede Dichtung, jede Schraube und jedes Rohr mitsamt ihrer Position auf dem Grundstück genauestens zu planen und nach Möglichkeit auch einzukaufen. Dann nämlich entfällt sogar die Möglichkeit für den Arbeiter, Unpassendes zu kaufen. Das allerdings erfordert, sich in die Thematik einzuarbeiten und sich auch eingehend mit dem in Paraguay existierenden Warenangebot vertrautzumachen. Pannen und Änderungen am Plan wird es dann noch genügend geben, hat aber zumindest schon einmal eine grobe Linie vorgegeben.

Am Ende ist es obendrein schon oft vorgekommen, daß man weniger Werkzeuge (Schlagbohrmaschine, Maurerkelle, Brunnenpumpe) hat als vor dem Auftrag. Tummeln sich also mehr fremde Leute auf dem Grundstück, als man allein (!) beaufsichtigen kann, ist mit erheblichem Schwund zu rechnen. Das ist keine generelle Anklage oder üble Nachrede, sondern die Realität, der man sich nicht verschließen darf und die sich aus einer anderen Mentalität und dem entsprechenden Selbstverständnis an Besitzverhältnisse ergibt.

Wer also in einem warmen Land und zurückgezogen seinen Lebensabend verbringen möchte, sich nicht den üblichen Fallen hingibt und regelmäßig und sicher Geld aus Europa erhält, hat hier ein gutes Auskommen. Mischt man sich obendrein nicht in die paraguayische Politik ein (ohnehin ein Minenfeld), wird man auch von den Paraguayern akzeptiert (da man ja Geld in Umlauf setzt).

Ein großer Stein des Anstoßes dagegen ist es, Einheimische grundsätzlich geringzuschätzen, abwertend als „Schwarze“ zu bezeichnen oder die dort übliche Tagelöhnerei dazu auszunutzen, den Tageslohn regelmäßig unter Vorgabe irgendwelcher Gründe zusammenzustreichen. Ich kenne einige Leute, die diese und andere Fehler machten. Sie sind unten durch! Einer, selbst Paraguayer deutscher Abstammung, tönte auf seinem Grundstück unfreiwillig ironisch gar: „Bei mir kommt kein Ausländer über die Schwelle!“ Er ist inzwischen verstorben, hatte aber in den 20 Jahren bis dorthin noch mehr Probleme mit Einheimischen, als es nötig gewesen wäre.

Die Freiheit in Amerika, zu tun oder zu lassen, was immer man will (sofern es nicht gegen andere geht), war einer der Gründe für meine Auswanderung. Leider war das Land damals noch nicht soweit, selbst mit sehr guter deutscher Ausbildung in der Elektronik dauerhaft überleben zu können. Heute sieht das anders aus. Sein Haus kann man gestalten und (auf dem Land) bauen, wie man will. Es gibt keine Genehmigungsverfahren wie in Deutschland, wo grüne Beamte sogar den Bau einer einfachen und ins Landschaftsbild passenden Garage in einem Dorf ablehnen, weil ihnen, gegenüber einer Straße im Feld 100m entfernt liegend, die Sicht zum Himmel eingeschränkt erscheint.

Wer sein UltraleichtFlugzeug nutzen will, kann das tun. Wer handwerklich begabt genug ist und über die notwendigen Materialien und Werkzeuge verfügt, kann sich von mir aus sogar einen Hubschrauber bauen und damit einkaufen fliegen! Ein GoKart, ein Prachtgarten für das Auge, Selbstversorgung mit Obst, Gemüse und evtl. auch etwas Fleisch, Handel mit allerlei Waren – wer hält Sie auf? Niemand!


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